Eine fotografische Hommage an Christos Artprojekt
16 Tage lang stand die sonst touristisch eher ruhige Region um den Lago D´Iseo im Focus eines außergewöhnlichen Kunstprojektes. The Floating Piers, eine bereits vor über 40 Jahren von dem Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude als Konzept entwickelte Installation wurde nun Realität. Christo selbst hat damit seiner inzwischen verstorbenen Frau ein temporäres Denkmal gesetzt. Auf einer Länge von 3 Kilometern hat Christos Team über den Iseo See aus 220.000 schwimmenden Kunststoffwürfeln und ihren darüber gespannten safran-farbenen Stoffbahnen ein Pier gebaut, das seine Besucher zum Wandeln über das Wasser einlud. Über 1,3 Mio. Christo Fans aus der ganzen Welt sind dem Ruf des Maestro in die Lombardei gefolgt und konnten die einmalige und beeindruckende Art-Installation life bestaunen und erfahren.
Eine solche Inszenierung ist natürlich auch für Fotografen ein ganz besonderer Leckerbissen und eine Herausforderung, neben der rein zeitgeschichtlichen dokumentarischen Reportage-Fotografie mit der eigenen Bildsprache zu arbeiten und die vergängliche plastische Kunstprojektion in all ihren Facetten und mit den dazugehörigen Protagonisten, Stimmungen und Impressionen als höchstpersönliches eigenes Artwork einzufangen und festzuhalten.
Diese Challenge annehmend, habe ich mich für eine partiell kolorierte schwarz-weiß Entwicklung im Stile des Film Noir entschieden. Die satten und kontrastreichen schwarz-weiß Töne harmonieren sehr schön mit der feinen Körnung des Filmlooks. Die Kolorierungen der safran-farbenen Stoffbahnen bilden dazu die ideale Ergänzung und unterstreichen die Magie von Christos einzigartiger Inszenierung. Aber genug der Worte. Lasst die Bilder erzählen …